Die gläserne Kuppel des Berliner Reichstags ist weltberühmt – ein architektonisches Meisterwerk und ein politisches Symbol von Weltrang. Entworfen von Stararchitekt Sir Norman Foster, steht sie für demokratische Transparenz und einen offenen Dialog zwischen Regierung und Gesellschaft. Doch was für Besucher aus Glas und Licht besteht, ist in Wahrheit eine hochkomplexe Stahlkonstruktion – und damit anfällig für Korrosion.
Im Jahr 1999 wurde Gerhard Schmitz Korrosionsschutz mit einer anspruchsvollen Aufgabe betraut: dem Korrosionsschutz für die gesamte tragende Stahlstruktur der Kuppel, inklusive der besucherzugänglichen Wandelgänge, der Außenlaufflächen sowie der filigranen Dreiecksprofile der Hauptstahlrippen.
Korrosionsschutz-Leistungen in Kürze
- Objekt: Reichstagskuppel
- Ort: Berlin
- Zeitraum: 1999 4 Monate
- Projekt: Korrosionsschutz der gesamten tragenden Stahlstruktur
Behandlung der Besucherwandelgänge, Außenlauffläche und Dreiecksprofile der Hauptstahlrippen - Umfang: mehrere hundert Quadratmeter Stahlfläche
- Besonderheiten: Enge Abstimmung mit Architekt Sir Norman Foster und Bauleitung, komplexe Geometrie der Dreiecksquerschnitte, Sichtflächen mit extrem hohen ästhetischen Anforderungen, Arbeiten in exponierter Lage mit höchsten Sicherheits- und Präzisionsanforderungen, Symbolkraft des Objekts – keine Fehler tolerierbar
Technik trifft Verantwortung
Die Kuppel besteht aus 24 Hauptstahlrippen, die auf einem unteren Ringträger aufgelagert sind und nach oben hin durch einen weiteren Ringträger abgeschlossen werden. Die Dreiecksquerschnitte der Rippen verjüngen sich zur Spitze hin, was nicht nur ästhetische Wirkung erzielt, sondern statische Effizienz. Für die Horizontalaussteifung sorgen 17 ringförmig angeordnete Stahlprofile, auf denen die Verglasung und die Aussichtsplattform ruhen.
Korrosionsschutz war hier nicht nur notwendig, sondern absolut kritisch: Die Konstruktion liegt offen in der Witterung, muss mechanischen Belastungen durch tausende Besucher täglich standhalten – und darf in ihrer Ästhetik dennoch keinen technischen Kompromiss zulassen.